Samstag, 31. Oktober 2020

Aktuelles im Herbst 2020

In den vergangenen Einträgen habe ich ja versucht, ein wenig über die Vergangenheit und die Anfänge der Werkstatt aktiver Senioren zu berichten. Es ist noch sehr viel Material da, was aber in Zukunft immer wieder mal aufgegriffen wird um es für die Interessierten nahe zu bringen.

Aufgrund der aktuellen Lage durch die Einschränkungen wegen der Pandemie ist das Treffen in der Werkstatt schwieriger geworden. Es gibt die Einschränkung, nur dann in der Werkstatt aufzusuchen, wenn keine Schule bzw. keine Betreuung von Schulkindern mehr stattfindet. Dies schränkt uns dann auf max. 2 Stunden pro Treffen ein. Hier bleibt die sonst wichtige Kaffeepause mit eine Stück Reisfladen auf jeden Fall auf der Strecke. Wir versuchen die anderen Einschränkungen soweit wie möglich einzuhalten und treffen uns mit zwei Personen pro Treffen. 

Trotzdem entstehen immer schöne, nützlich, aber auch manchmal unnützliche Dinge, deren Herstellung und vielleicht auch der später Gebrauch Freude macht. 

Puzzle aus Holz - hier "Gruß aus Afrika"

Auf der anderen Seite sind wir aber auch Außerhalb unserer Werkstatt immer wachsam, ob irgendwo Holz rumsteht, das man nicht mehr braucht, aber für eine spätere Verwendung in der Werkstatt nützlich sein könnt. Hier wird dann altem Holz neues "Leben" eingehaucht.

Vorher - kleine Beistelltisch

Nachher - kleines Tablett ca. 25 x 40 cm - Ursprungsidee: www.holzwerkstatt-lehner.de

Auch sind wir immer auf der Suche nach Werkzeug, Werkzeugmaschinen oder andere nützliche Dinge für den Werkstatt-Alttag. Also wer hier was zur Verfügung stellen kann oder mit einer Spende die Arbeit unterstützen möchte, nur zu  - bitte melden.

Aber auch Udo war nicht untätig. Wieder entstand unter Anderem ein Nistkasten in schillenden Farben. 

Niestkasten in rot und braun mit Befestigungsstange


Dienstag, 6. Oktober 2020

Schauen über den Tellerrand

Die Werkstatt aktiver Senioren (WaS) war in den Anfangsjahren ja ein Teil der Öcher Börse (heute - 2020 - firmiert unter diesem Namen ein Handel mit Gebrauchtgegenständen aus Haushaltsauflösungen) und damit einer Teil einer Organisation, die sich um die Freizeit, aber auch der Weiterbildung der Teilnehmer kümmert. Deshalb waren damals auch Ausflüge, Weiterbildung und Kultur ein wichtiges Standbein für den Leiter und die Mitglieder der Werkstatt. Davon zeugen die vielen Papier-Bilder, die mehrere Alben füllen. Es wurde immer schon bei Süßen aber auch Herzhaftem zusammen gesessen.

"Nachbesprechung" im Partykeller - vermutlich bei Dieter Salge - rechts

Unterbrechung der Arbeit bei Kaffee und Kuchen - damals noch auf Plastikgeschirr

Es wurden Ausflüge unternommen und einige Bilder zeugen auch von Schulungen für die Teilnehmer.

"Schreiner" im Stuhlkreis vor dem Flipchart

Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessen beim Seminar

Leider sind diese Bilder nicht mit Datum versehen. Aber auf Grund der Einreihung in der Unterlagen scheinen die Bilder aus den späten 1990er Jahren bzw. von Anfang der 2000er Jahre zu stammen.

Aber auch die Kultur kam nicht zu kurz. Davon zeugt eine Bildreihe aus dem Aachener Dom. Auch wenn es sich bei der Öcher Börse und auch die Nachfolgeeinrichtung "Engagiert älter werden" um  Initiativen der evangelischen Kirche handelte, ist der Blick über den Tellerrand der Konfessionen immer im Vordergrund. Jeder ist hier willkommen.

Aufmerksame Zuhörer im Aachener Dom

Anekdote am Rand: Bei unserem Neujahrskaffee 2018 fragte Dieter Salge in der Runder der damals schon zur Truppe gehörenden: "Wisst ihr noch, wie ich mich auf den Karlsthron" gesetzt habe??" Schnelle fügte er kleinlaut hinzu: "Gottseidank hat mich kein Dom-Schweizer gesehen".

Leider sind solche Aktivitäten in den letzten Jahren etwas ins Hintertreffen geraten. Ich kann nicht nachvollziehen ab wann solche Aktivitäten eingestellt hat, da ich erst seit 2015 zu Werkstatt kam. Ich vermute es hat sich verändert, als Dieter Salge die Aufgaben Ende der 2008 oder 2009 die Leitung der Werkstatt an seinen langjährien Wegbegleiter Paul Mertens (gest. Feb. 2020) übergeben hat und nicht mehr verantwortlich war. Ich habe Dieter Salge nur noch zwei oder dreimal in den letzten Jahren in der Werkstatt zu einem Kurzbesuch gesehen. Ich hat sich dann umgeschaut und genau gesehen, was sich in dieser Zeit getan hatte. Heute lebt Dieter Salge (Jahrgang 1931) in einem Haus mit Betreutem Wohnen in Stolberg und wir telefonieren gelegentlich miteinander.

Erster großer Auftrag

Im Jahre 1999 kam es zu einem ersten großen Auftrag. Hatte man sich in den vergangenen Jahren bei den wöchentlichen Treffen mit der Anfertigung von kleinen Alltagsdingen und Deko-Elementen, die man auf diversen Basaren angeboten hatte beschäftigt, so sollte jetzt ein Wohnungsmodell für Senioren angefertigt werden.

Dieter Salge bei einem Basar in der 1990er Jahren

Durch den Kontakt mit einer ähnlichen Werkstatt im belgischen Eupen kam es zu einer Kooperation, die heute noch seines gleichen sucht. Die Werkstatt aktiver Senioren erhielt den Auftrag ein Modell einer altersgerechten Wohnung zu bauen. Es wurden Plane gezeichnet, Material besorgt und die Frauen und Männer der Werkstatt aktiver Senioren legten los. Da man aber im Treff in der Annaschule nicht die nötigen Geräte wie Kreissäge, Bandsäge und Hobelmaschine hatte, wurden viele der Vorbereitungsarbeiten in der privaten Kellerwerkstatt des pensionierten Oberstudienrats an der Mies-van-der-Rohe-Schule, Dieter Salge in Aachen-Hanbruch erledigt.

Impressionen vom Entstehen der Musterwohnung

Aktive Senioren im Häuslebauer-Rausch


Als die Arbeiten nach Monaten beendet waren, gab es in Eupen und in Aachen jeweils eine richtige Pressekonferenz, auf der sich die damaligen Größen der Ortspolitik die Klinke in die Hand gaben. Hier nur ein kleiner Ausschnitt dieser Presseberichte der jeweiligen Ortspresse aus Aachen und Eupen.




Im Frühjahr 2000 zeichnet es sich ab, dass man zusätzlich einen Raum in der Annaschule bekommen konnte. Der seit langem nicht mehr benutzte Duschraum der Schule stand zur Verfügung. Er hatte den Scharm, dass er direkt neben dem Schulwerkraum lag, den man bisher ausschließlich genutzt hatte. In diesem Raum wurde dann von den Mitglieder der Werkstatt die Vorbereitungsarbeiten übernommen. Es wurde der Boden mit Spanplatten ausgeglichen, die heute noch vorhanden sind.

Zur großen Freude wurden auch die Oecher Schusterjungen auf die Werkstatt aktiver Senioren aufmerksam. Die Schusterjungen sammel/sammelten im Karneval immer für einen gemeinnützige Organisation. Im Jahre 2000 wurde von den Oecher Shusterjungen der Werkstatt aktiver Senioren ein großzügiger Batzen Geld an Dieter Salge übergeben. 




Jetzt konnte die Werkstatt aufgerüstet werden und die dringend vermisste Ausstattung ergänzt werden. Es wurde ein Kreissäge, die Kombimaschine zum Abrichten und Dickenhobeln angeschaft. Auch eine Bandsäge und eine Staubabsaugung fanden ihr neues Zuhause im Kellerraum der Annaschule. Nachdem vorher aus privaten Spenden schon einiges an Werkzeug und Verbrauchsmaterial seinen Platz in der Werkstatt fand kamen jetzt auch noch zwei professionelle Ulmia-Hobelbänke mit Werkzeug dazu. 
Mehr dazu an anderer Stelle. 

Montag, 5. Oktober 2020

So fing wohl alles an

Der Gründervater der Werkstatt aktiver Senioren ist wohl Dieter Salge, damals in den 1990er Jahren ein gerade pensionierter Berufsschullehrer. Dieter Salge (Jahrgang 1931) ist zwar seit Jahren nicht mehr in der Werkstatt aktiv, aber die Einladungen zum Neujahrskaffee mit den Partnern ist er in den letzten Jahren gefolgt. Hier wurden Anekdoten aus den vergangenen Jahrzehnten den "Jüngeren" nahe gebracht.

Neujahrskaffee 2018 - rechts im grünen Pullover - Dieter Salge

Dieter Salge hat über die Jahre viele Bilder und Berichte vom Schaffen in der Werkstatt und von Ausflügen gesammelt. Diese gilt es jetzt aufzuarbeiten und vielleicht in eine Chronik an anderer Stelle für die Nachwelt in digitaler Form zu erhalten.

Aller Anfang ist schwer

Es wurde von Dieter Salge und dem damaligen Träger, der Öcher Börse und dem Diakonischen Werk der evangelischen Kirche eine gute Öffentlichkeitsarbeit geleistet. Erstmals berichten die Aachener Presse im Jahr 1994 über die "Werkstatt aktiver Senioren"







Aachener Presse am 01. Oktober 1994


Früher waren es auch mehr Teilnehmer bei diesem "Schreinertreff". Es sind aus verschiedenen Quellen Werkzeuge gesammelt worden, später konnte man durch eine Spendenaktion eine wirkliche Grundausstattung für eine Schreinerwerkstatt anschaffen, aber mehr dazu in weiteren Berichten.

Sonntag, 4. Oktober 2020

WaS ist die Werkstatt aktiver Senioren?

Dies ist der Blog der "Werkstatt aktiver Senioren" aus Aachen. 

Diese Werkstatt besteht seit mehr als zwei Jahrzehnten und beschäftigt sich mit Reparaturen von alten, lieb gewonnen Möbeln, der Herstellung von Deko-Elementen und die Anfertigung von kleinen "Helferlei" für den (Werkstatt)-Alltag. Seit Jahren ist auch eine Aufgabe im Bereich des Vogelschutzes. Hierzu werden Nistkästen für verschiedene Vogelarten und Futterhäuschen für die Winterversorgung von heimischen Vögeln gebaut.

Kleine Teile aus "Abfallholz" auf einem AWO-Basar
Nistkasten für Spatzen

Ein wichtiger Punkt beim wöchentlichen Treff in der Werkstatt ist, das Zusammentreffen bei einem Hobby, einer Leidenschaft und das gemeinsame Zusammensitzen bei belgischem Reisfladen oder Selbstgebackenem und Kaffee/Tee in der Pause. Hier tauscht man sich über die Erfahrungen, den Alltag, die "Wehwehchen" und alles mögliche aus.

Da die Werkstatt ja schon so viele Jahre besteht, ist es nicht verwunderlich, dass uns ältestes Mitglied Jahrgang 1928 ist, also zurzeit das stolze Alter von 92 Jahren erreicht hat. Ein Mitglied ist im Jahr 1938 und die anderen sind in den 1950- bzw. 1960 Jahren geboren. Zu den Männern haben sich im Laufe der Jahre auch ein paar Frauen gesellt, die ihrem Hobby bzw. ihrem früheren Beruf hier nachgehen.

Vor ein paar Jahren gab es einen Aufruf des YouTube-Kanals von Michael Truppe - Let'sBastel. In seinem Kanal wurden jede Woche mehrer Hobby-/Heimwerker-Werkstätten vorgestellt. Dorthin haben wir dann einen Text und einige Bilde geschickt, die dann auch in der Werkstatt-Schau 36  - ab Minute 10:00 - veröffentlicht wurden. In der Laufleiste sind kleine gelbe Rechtecke. Unser Beitrag ist auf dem mittleren Marke.


Natürlich hat sich unsere Werkstatt seit den Bilder in der Werkstattschau 36 weiterentwickelt. Es wurden einige Verbesserung an den vorhandenen Werkzeugmaschinen vorgenommen und auch einige kleine Maschinen selber gebaut. Die Werkstatt wurde druch eine Kreisschneidvorrichtung für die Scheppach-Bandsäge nach einem Muster aus "Andy's Werkstatt" und eine Bandschleifmaschine mit einem 1" breiten Schleifband nach Markus Wandel aus Kanada ergänzt. Darüber hinaus fand eine gebrauchte Kappsäge und eine gebraucht Drechselbank den Weg in unsere Werkstatt. Auch wurde eine Wand mit einer Werkzeugwand im FrenchCleat Hänge-System ausgestattet. Also es tut sich immer was.

Werkzeugwand mit Jet-Drechselbank und French-Cleat-Wand

Besonderheiten in dieser "komischen" Zeit:

Zurzeit sind unsere Aktivitäten auf ein kleines Zeitfenster von 2 Stunden und einer Personenbeschränkung wegen der Pandemie etwas eingebremst. Da wir aber alle zu der Altersgruppe Ü60 gehören und unsere Werkstatt in einer Schule liegt, haben wir dafür Verständnis. Auch hier haben wir die Hoffnung, dass es sich irgendwann zum Guten wendet.

In den Folgewochen werden wir mal immer wieder man was zeigen, was bereits mal erstellt wurde, bzw. was zurzeit erstellt wird.






Noch einmal, dann zwei Wochen Pause

Wie immer vor den Ferien, werden noch mal die Werkzeuge geschwungen, Projekte soweit fertige gebracht und noch mal kurz was Neues angefangen...